Mein Weg zurück zu mir

Letzens sagte eine Körpertherapeutin zu mir:
„Ich hab in der Session gemerkt, wie sehr du in deinem Körper zu Hause bist.”
Und ich war so unfassbar berührt – denn das war definitiv nicht immer so.

Lange Zeit habe ich meinen Körper abgelehnt.
Ich wollte, dass er einfach funktioniert, hab es als Schwäche gesehen, wenn er nicht mehr konnte

- habe ihn nach seinem Äußeren bewertet, ihn versteckt und kontrolliert.

Durch epileptische Anfälle in meiner Jugend habe ich die Annahme getroffen, dass es nicht sicher ist, in meinem Körper zu sein.Mein Kopf wurde auf Grund dieser Erfahrungen zu meiner Zuflucht – ein Ort der Kontrolle und Distanz.

Ich habe vieles ausprobiert, um nicht zu fühlen: – destruktives Essverhalten – übermäßiges Arbeiten – Ablenkung & Verdrängen durch Partyexzesse – übermäßiger Perfektionismus – spiritual Bypassing

You name it.

Doch nichts davon brachte mich wirklich zu mir.
Erst als ich begann, meine Gefühle anzunehmen, fand ich langsam zurück – zurück zu mir, zurück in meinen Körper.

Und ich sag’s, wie’s ist:
Es braucht verdammt viel Mut, wirklich hinzuschauen und zu fühlen.

Denn wenn wir fühlen, dann fühlen wir nicht nur Freude und Liebe –
sondern auch Wut, Scham, Schuld und Trauer.

Was ich erkannt habe:
wir leiden so oft, weil wir Im Widerstand sind
bestimmte Emotionen zu zu lassen.
Und weil wir versuchen die Emotionen zu bewerten.

Doch es lohnt sich.
Denn womit ich belohnt wurde, ist:
Lebendigkeit &
ein tieferes Verständnis für mich selbst.

Und ganz ehrlich?
Der Prozess hört wahrscheinlich nie auf.
Aber genau darin liegt doch auch die Schönheit.

das Erleichternde:
Wir müssen diesen Weg nicht allein gehen.
Durch meine Yogapraxis, die Begleitung wundervoller Mentor:innen, intensive Selbsterfahrungsprozesse und die tiefe Auseinandersetzung mit meinem Körper habe ich kraftvolle Werkzeuge an die Hand bekommen – für mehr Verbindung, für ehrliche Selbstbegegnung.
Außerdem hat mir dieAuseinandersetzung mit meinem Körper – gerade als FLINTA*-Person in einem patriarchalen System mir gezeigt:

Heilung ist nicht nur individuell. Sie ist auch politisch.
Sie fordert uns heraus, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen
und den Körper als Quelle von Stärke und Selbstbestimmung zu feiern.

Denn:
Innere Freiheit braucht Räume, in denen wir uns sicher fühlen.